Die eigene Betonmischanlage macht zeitlich unabhängig, sie reduziert Kosten und vermeidet unnötige LKW-Fahrten zwischen dem Betonwerk und der Baustelle. Zeit, Geld und Emissionen gespart – besser geht’s nicht!

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Alexander, Projektingenieur & Nachhaltigkeitskoordinator

Im Interview erzählt Alexander, wie man mit Plastik Beton sparen kann und wie es ihn von der Boxengasse auf die Baustelle verschlagen hat.  

Projekt:
Gesundheitscampus Lörrach
Maßnahme:
mobile Betonmischanlage und Recycling-Hohlkörper
Eingespartes CO2:
650.000 Kilogramm

Wie trägst du dazu bei, dass unser Unternehmen nachhaltiger wird? 

Als Nachhaltigkeitskoordinator meiner Projekte erstelle ich Vermeidungskonzepte für z. B. Lärm und Staub, Informationen zu Boden- und Grundwasserschutz oder Maßnahmen für eine optimierte Anwohnerlogistik. Bei regelmäßigen Begehungen begleite ich die Kolleg:innen auf der Baustelle bei der Umsetzung dieser Konzepte. Unter der Leitung unseres Nachhaltigkeitsbeauftragen Alexander Houy schieben wir im Team die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns in der Direktion Karlsruhe kräftig an.  

Hat dich Nachhaltigkeit schon in deinem bisherigen Berufsleben begleitet?

Das kann ich nicht gerade behaupten. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen mit Fokus Immobilien studiert und währenddessen im Rennsport gearbeitet, wo ich die Sicherheitskonzepte für die Boxengassen entwickelt habe und diese vor Ort auch umsetzen musste. Der Rennzirkus ist durch ganz Europa getourt – da war genau gar nichts nachhaltig! Umso mehr freut es mich, dass ich jetzt wirklich was bewegen kann und meine Ideen und Kenntnisse geschätzt und gehört werden! 

650.000 Kilogramm CO2-Reduktion ist ganz schön beeindruckend. Welche Maßnahmen stecken hinter „deiner“ Zahl?

Für die Kampagne darf ich das Gesicht für das Projekt „Gesundheitszentrum Lörrach“ in Baden-Württemberg sein (Zentralklinikum mit rd. 700 Betten sowie das angrenzende Zentrum für seelische Gesundheit mit ca. 145 Betten). Die CO2-Einsparung ergibt sich dabei aus zwei innovativen Komponenten.  
 
Zum einen hat ZÜBLIN auf Anforderung des Auftraggebers beim Rohbau des Zentralklinikums ein ganz neues Verfahren eingesetzt und dadurch ganze 3.000 m3 Beton weniger verbraucht: Hohlkörper aus recyceltem Plastik werden zwischen zwei Bewehrungslagen eingehängt, der Beton fließt rundherum. Das Team hat bei diesem Pilotprojekt wertvolle Erfahrungen gesammelt und die Methode kann hoffentlich auch bald bei anderen Hochbauprojekten zum Einsatz kommen. 
 
Zum anderen wurde auf der Baustelle eine mobile Betonmischanlage eingesetzt. Die eigene Anlage macht zeitlich unabhängig, sie reduziert Kosten und vermeidet unnötige LKW-Fahrten zwischen dem Betonwerk und der Baustelle. Zeit, Geld und Emissionen gespart – besser geht’s nicht! 

  • Wenn wir die gesteckten Ziele erreichen wollen, dann müssen wir uns trauen – und zwar jede:r Einzelne! 

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um wie du zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen?

Proaktivität, Kommunikationstalent und Überzeugungskraft. Ein ganz wesentlicher Teil meiner Arbeit ist es nämlich, zu informieren und zu begeistern. Widerstand gegen Veränderungen lässt sich am besten mit fundierten Informationen auflösen und ich will die Kolleg:innen auf der Baustelle mit meiner Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit anstecken. Und man braucht auch Mut, unbequeme Wege zu gehen: Traut sich der Bereichsleiter, eine Angebotskalkulation abzugeben, die zwar etwas teurer ist, aber dafür kann das Projekt deutlich umweltschonender umgesetzt werden? Ist der Polier bereit, Prozesse so anzupassen, dass sie vielleicht etwas länger dauern, aber dafür beträchtliche Mengen an CO2 eingespart werden?

Lerne Alexander im Film kennen:

Portrait eines jungen Mannes in schwarz weiß, Text im Hintergrund: Ich bin 650.000 Kilogramm schwer
Alexander, Projektingenieur & Nachhaltigkeitskoordinator