Vom Werkstudenten zum geprüften Polier.
Was hat dich zu TORKRET geführt?
Kurz und knapp: Mein Vater. Er selbst war zu dem Zeitpunkt schon seit 20 Jahren bei TORKRET, einer Tochtergesellschaft von ZÜBLIN, die auf die Instandsetzung von Bauwerken spezialisiert ist. So habe ich während meines Studiums in den Semesterferien als Werkstudent, später dann als Bauhelfer, auf der Baustelle unterstützt. Während dieser Zeit habe ich festgestellt, dass mir die Nähe zur Praxis viel besser gefällt als die Theorie im Hörsaal. Daher habe ich mein Studium abgebrochen und stattdessen eine Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer bei TORKRET begonnen.
Welche Stationen hast du bei TORKRET durchlaufen – von der Ausbildung bis zum Polier?
Nach Abschluss meiner Ausbildung, durfte ich 2017 bereits kleinere Baustellen abwickeln. 2018 habe ich zuerst am Lehrgang zum Vorarbeiter und später am Werkpolierlehrgang teilgenommen.
Mit der Zeit durfte ich immer mehr Verantwortung und größere Baustellen übernehmen. Bis 2019 war ich als Vorarbeiter tätig und dann als Werkpolier. 2022 habe ich mein persönliches Ziel, das ich mir zu Ausbildungsbeginn gesetzt hatte, erreicht: der Abschluss zum geprüften Polier.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Vor Arbeitsbeginn findet jeden Tag eine Arbeitsunterweisung des Baustellenteams statt, in der Arbeitsabläufe klar definiert und zugeteilt werden. Dabei besprechen wir auch mögliche Gefahren und leiten Maßnahmen ab, um diesen entgegenzuwirken.
Während das Team die Arbeiten aufnimmt, prüfe ich die Baustelle auf Störungen oder Fremdeinwirkungen und sorge für deren schnelle Beseitigung. Danach dokumentiere ich die Arbeiten (Fotos, Protokolle, Bautagesberichte), erstelle Aufmaße für die Abrechnung und koordiniere Material- und Gerätezulieferungen. Bei Abweichungen vom Leistungsverzeichnis stimme ich mich umgehend mit Bauleitung und Planung ab, um Lösungen sicherzustellen.
Gerade zu Baubeginn hole ich mir von meinem Baustellenteam Feedback ein. So zeigt sich, ob wir an bestimmten Stellen noch schrauben können, um unsere Arbeit effektiver gestalten zu können. Sollte der Tag mal etwas ruhiger sein, dann packe ich natürlich auch auf der Baustelle mit an und versuche mein Team zu unterstützen und zu entlasten.
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Was begeistert dich an der Bauwerkserhaltung?
Sehr viel. Oft weiß man vor Projektstart nur grob, wohin die Reise geht, denn vieles kommt erst nach Aufnahme der Arbeiten zum Vorschein. Sich täglich dieser Herausforderung zu stellen, schnell zu reagieren und Lösung zu finden, reizt mich sehr. Bei unvorhersehbaren Aufgaben kann ich mich aktiv in die Planung mit einbringen und so Projekte aktiv mitgestalten.
Gibt es ein Projekt, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Neben meiner ersten Baustelle ist mir ein Projekt besonders im Kopf geblieben: Die Sanierung des U-Bahnhofs Schloßstraße in Berlin. Wir haben hier während der sechswöchigen Sommerferien die Hintergleiswände an zwei von vier befahrenen Bahngleisen instandgesetzt. Der enge Zeitplan musste eingehalten werden, da sich die Bauzeit ansonsten erheblich in die Länge gezogen hätte. Um dies bewerkstelligen zu können, haben wir in zwei Schichten à 10 Stunden gearbeitet. Die Abläufe und die Übergaben mussten perfekt ineinandergreifen, sodass die nächste Schicht ohne Verzögerung weiterarbeiten konnte. Und das Beste: Wir haben es als Team geschafft, in der gegebenen Zeit sogar drei – statt wie geplant zwei – Hintergleiswände fertigzustellen. Das Projekt hat mir gezeigt, was durch harte Arbeit und einen starken Teamzusammenhalt möglich ist!
Auf welchem Projekt bist du aktuell tätig und was sind die Besonderheiten?
Im Moment bin ich bei Siemens, am Rohrdamm in Berlin, aktiv. Das Besondere an unserer Arbeit hier vor Ort ist genau der Grund, warum ich die Bauwerkserhaltung liebe: Das Dach, an dem wir aktuell arbeiten, konnte im Vorfeld nicht ausreichend begutachtet werden, sodass immer wieder neue Herausforderungen auftreten. Hier kann ich mich als Polier einbringen, um gemeinsam mit der Planung eine Lösung für die Instandsetzung zu finden und dieses ca. 100 Jahre alte Dach „mitzugestalten“.
Wie setzt du #workonprogress in deiner Arbeit um?
#workonprogess ist für mich ein Lebensmotto: Es geht darum, bewusst an sich zu arbeiten, an den eigenen Gedanken, Gewohnheiten und Einstellungen. Darum, das eigene Handeln immer wieder zu reflektieren und daraus Werte zu schaffen, die Bestand haben. Es ist ein ständiger Prozess, besser zu werden als gestern.
Speziell bei meiner Arbeit, würde ich auf jeden Fall die Digitalisierung hervorheben. So konnte ich zum Beispiel auf einer Baustelle die Dokumentation und Aufmaße, welche ausgedruckt ca. 4.000 DIN A4 Seiten umfassen, vollständig digital abwickeln. Wenn die Möglichkeit besteht, verzichten wir außerdem auf Dieselkompressoren und ersetzen diese mit Elektrokompressoren.
Was würdest du jungen Menschen raten, die eine Karriere in der Baubranche anstreben?
Allen, die noch keine Berührungspunkte mit dem Arbeiten auf der Baustelle hatten, würde ich auf jeden Fall raten, ein Praktikum zu machen. Das ist eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, ob die Arbeit auf der Baustelle und das Unternehmen zu einem passen.
Danke für das interessante Gespräch, Tolga! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Projekten!
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