Trainee around the world: Tieus Einsatz als erste Trainee in Abu Dhabi.

29.9.2025
Ein Auslandseinsatz ist fester Bestandteil unseres Traineeprogramms – doch Tieu legte noch einen drauf. Sie absolvierte ihr technisches Traineeprogramm in Abu Dhabi und war somit unsere erste Trainee in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Ihr Weg führte sie von Abu Dhabi über Deutschland, Österreich, den Oman bis nach Singapur. Ein Erfahrungsbericht, der zeigt, wie vielfältig Karriere bei ZÜBLIN sein kann.
Junge Frau mit Warnweste steht vor einem Bauwerk. Tieu Phung Bui (privat)
Tieu Phung Bui (privat)

Tieu, wie begann deine persönliche ZÜBLIN-Reise?

Meine berufliche Reise begann mit einem Praktikum bei ZÜBLIN in Mannheim. Dort habe ich erste Einblicke in das Baumanagement erhalten und schnell gemerkt, wie spannend und herausfordernd die Arbeit auf der Baustelle sein kann. Diese Erfahrung hat meinen Blick für praxisnahe Lösungen geschärft und meine Motivation gestärkt, mich weiter in der Branche zu entwickeln. 

Meine Masterarbeit habe ich ebenfalls bei ZÜBLIN geschrieben. Danach hat sich die Möglichkeit ergeben, hier als erste technische Trainee in Abu Dhabi einzusteigen.  Diese Chance habe ich mir nicht entgehen lassen!

Wie lief dein Traineeprogramm ab? 

Das technische Traineeprogramm dauerte 15 Monate und war sehr abwechslungsreich. Ich war in verschiedenen Fachbereichen tätig. Darunter: Vertragsmanagement, Einkauf, Arbeitssicherheit, Digitalisierung, Bauwerkserhaltung und Stationen auf mehreren Baustellen. 

Zusätzlich hatte ich internationale Einsätze in Deutschland, Österreich, dem Oman und Singapur. Bei jedem einzelnen habe ich wertvolle Einblicke in unterschiedliche Projektkulturen und Arbeitsweisen bekommen.

Ein Auslandseinsatz ist beim Traineeprogramm obligatorisch. Du warst gleich in mehreren Ländern unterwegs. Was waren deine Tätigkeiten dort?

In Deutschland war ich im Bereich STRABAG Innovation & Digitalisation (kurz: SID) in Stuttgart, in der Zentralen Technik in Duisburg und auf einer Baustelle am Flughafen München tätig. Dort war ich im Bereich „Bauen im Bestand“ bei an der Sanierung eines Parkhauses am Flughafen München beteiligt. 

In Österreich habe ich mich mit Nachhaltigkeitsthemen wie ESG-Kriterien, Science-Based Targets und Corporate Social Responsibility beschäftigt. Besonders spannend war die Arbeit im Innovationsmanagement und der BIM-Entwicklung, bei der ich meine Programmierkenntnisse aus dem Studium praktisch anwenden konnte.

Im Oman lag mein Fokus auf internationalen Vertragswerken (FIDIC), die weltweit im Bauwesen Anwendung finden. In Singapur war ich in der Bauleitung eines Pipejacking-Projekts eingebunden und durfte erstmals Erfahrungen im Nachtschichtbetrieb sammeln – eine ganz neue Perspektive auf die Baustellenorganisation.

Wie unterschiedlich waren die Erfahrungen, die du während dieser Einsätze gesammelt hast?

Die Einsätze waren inhaltlich sehr vielfältig – nicht nur durch die unterschiedlichen Aufgaben, sondern auch durch die jeweils eigene Teamdynamik und kulturellen Rahmenbedingungen. Während eine Stationen stark operativ geprägt waren, fokussierten andere soziale und gesellschaftliche Fragestellungen. Diese Themen lagen zwar außerhalb meines fachlichen Hintergrunds, stellten aber eine besonders bereichernde Erfahrung dar. Der Perspektivwechsel hat mir geholfen, neue Sichtweisen zu entwickeln und mein berufliches Umfeld aus einer anderen Richtung zu betrachten.

Von der Programmierung von Skripten über Projektmanagement und der Auswertung von Asphaltproben im Prüflabor bis hin zu sozial orientierten Themen war ein breites Spektrum an Aufgaben vertreten. Das hat den gesamten Erfahrungsprozess nicht nur abwechslungsreich, sondern auch sehr lehrreich gemacht. 

  • Die internationalen Einsätze haben meine interkulturelle Kompetenz gestärkt und meine persönliche Entwicklung enorm bereichert.

    Tieu Bui
    ehemalige Trainee

Gab es Überraschungen während deines Auslandseinsatzes?

Da ich sowohl mit deutschen als auch vietnamesischen kulturellen Hintergründen aufgewachsen bin, habe ich eine vielfältige Perspektive und ein Bewusstsein für kulturelle Unterschiede, Kommunikationsstile und Gewohnheiten. Dennoch war es spannend zu erleben, wie unterschiedlich Kommunikation und Arbeitsweisen in den einzelnen Ländern sind.

Was war die größte Herausforderung während deines Auslandseinsatzes?

15 Monate lang aus dem Koffer zu leben – vom Packen von Winter- und Sommerkleidung bis hin zum Mitnehmen von Dingen wie Badebekleidung, Kosmetik, Büchern, meinen Laptops und anderen elektronischen Geräten, wohin ich auch ging. Das war manchmal anstrengend – aber auch Teil des Abenteuers.

Was begeistert dich an ZÜBLIN und was bedeutet „Work On Progress“ für dich?

Ich beobachte einen zunehmenden Trend junger Fachkräfte, weiblicher Führungskräfte, neuer Technologien und den Fokus auf Nachhaltigkeit, die die Bauindustrie verändern. Diese Transformation ist für mich sowohl inspirierend als auch motivierend.

  • „Work On Progress bedeutet für mich, sich als Branche ständig weiter zu entwickeln – mit Mut zur Veränderung und dem Bewusstsein, dass der Weg genauso wichtig ist wie das Ziel.

    Tieu Bui
    ehemalige Trainee

Was hast du nach Abschluss deines Traineeprogramms gemacht und was sind deine Pläne für die Zukunft?

Aktuell bin ich als Bauleiterin in der Direktion MC Middle East, Dams & Pipe Jacking in Abu Dhabi tätig und verantworte ein Projekt im Bereich Betoninstandsetzung, Reparatur und Wartung. 

Für die Zukunft habe ich keinen festen Masterplan. Ich konzentriere mich lieber auf die Gegenwart und fördere aktiv kulturelle Sensibilität und Vielfalt, wo immer es möglich ist. 

Vielen Dank, für die spannenden Einblicke, liebe Tieu. Wir wünschen dir für deinen weiteren Karriereweg viel Erfolg!