Karriere mit Tiefgang: Marens Wechsel von der Bauleitung in den Einkauf.

22.9.2025
Maren kennt den Ablauf auf der Baustelle genauso gut wie den Verhandlungstisch – und bringt beides mit Leidenschaft zusammen. Im Interview erzählt sie, was sie dazu bewegte, von der Bauleitung in den Einkauf zu wechseln, warum Veränderung Mut und der Einkauf Ingenieur:innen braucht. Ein Gespräch über Tiefgang, Teamgeist und neue Perspektiven.
Frau in Arbeitsschutzkleidung vor einer ZÜBLIN-Baustelle ZÜBLIN
ZÜBLIN

Maren, wie hat sich dein beruflicher Weg entwickelt – und was hat dich in die Baubranche geführt?

Ursprünglich wollte ich Lehrerin werden und Mathematik studieren. Da mich Technik aber schon immer fasziniert hat, habe ich mich letzten Endes für ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen entschieden. Während meines Pflichtpraktikums bekam ich einen Einblick in den ZÜBLIN Spezialtiefbau in Berlin. Die Arbeit dort hat mich so begeistert, dass ich meine Diplomarbeit im Unternehmen geschrieben habe und im Anschluss als Bauleiterin eingestiegen bin.

Was hat dich damals überzeugt, bei ZÜBLIN zu bleiben?

Bereits im ersten Gespräch habe ich die Offenheit und Wertschätzung gespürt. Und natürlich hat mich auch der Spezialtiefbau selbst begeistert: Hier geht es nicht um Rekorde in Höhe oder Geschwindigkeit, sondern um Tiefe und Präzision. Unsere Maschinen sind echte Hingucker – und das nicht nur wegen ihrer Größe.

Du warst zunächst als Bauleiterin tätig. Was hat dich an dieser Rolle besonders gereizt?

Die Kombination aus Planung und Umsetzung hat mich begeistert. Als Bauleiterin war ich auf der Baustelle mitten im Geschehen und habe die operative Ausführung begleitet. Ich kannte jedes Detail und jede Herausforderung meiner Projekte. Besonders spannend war meine Zeit in Kopenhagen beim Opernhausprojekt. Dort habe ich erlebt, wie internationale Zusammenarbeit funktioniert und wie vielseitig unser Beruf sein kann.

Mitarbeiterin mit Headset an einem Büroarbeitsplatz ZÜBLIN

Heute arbeitest du im Einkauf. Wie kam es zu diesem Wechsel – und wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Im Einkauf hatte sich kurzfristig eine Vakanz ergeben, in der ich Potenzial gesehen habe, mein „Baustellenwissen“ in einem anderen Bereich anwenden zu können. Die Stelle kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren, andere Perspektiven kennenlernen und weitere Verantwortung übernehmen. Also habe ich diese Chance genutzt. 

Im Einkauf beschaffe ich Waren und Dienstleistungen und stelle sicher, dass alle benötigten Ressourcen rechtzeitig, in der richtigen Menge und zu optimalen Bedingungen verfügbar sind. Ich behalte den Überblick über alle laufenden Projekte in unserem Bereich und stelle sicher, dass unsere Konzernstandards eingehalten werden. Flexibilität ist dabei entscheidend, denn spontane Anforderungen gehören zu meinem Alltag. Der Job als Einkäufer:in ist kein „klassischer“ Bürojob: Ich bin regelmäßig auf Baustellen unterwegs, führe Verhandlungen mit Lieferant:innen und Partnerunternehmen und fungiere als zentrales Bindeglied zwischen Baustellen, Partnerunternehmen und Lieferant:innen. Diese Mischung sorgt für eine gute Balance aus Schreibtischarbeit und „draußen“ unterwegs sein. 

  • Während man in der Bauleitung meist ein Projekt betreut, sind es im Einkauf viele gleichzeitig. Das macht meinen Job abwechslungsreich und spannend

    Maren Schröder
    Einkäuferin im ZÜBLIN Spezialtiefbau
Mitarbeiterin in Arbeitsschutzkleidung, zeigt auf eine ZÜBLIN-Baustelle ZÜBLIN

Wie helfen dir deine Erfahrungen von der Baustelle in deiner heutigen Rolle?

Meine Zeit auf der Baustelle hat mir nicht nur technisches Wissen vermittelt, sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikation und schnelle Lösungsfindung. Ich weiß, wie der Alltag auf der Baustelle aussieht: Meine praktischen Erfahrungen als Bauleitung kann ich jetzt auf Ausschreibungen und Verhandlungen übertragen und fundierte Entscheidungen im Einkauf zu treffen. 

Welche Aufgaben machen dir aktuell besonders Spaß – und wo siehst du Herausforderungen?

Ich liebe es, mich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen. Oft sind es gerade die kleinen, unscheinbaren Projekte, die besonders anspruchsvoll sind – da zählt Teamarbeit und klare Kommunikation. Mein persönliches Ziel ist ambitioniert: Ich möchte für mein Team der beste Einkauf im Konzern sein. 

Wie stehst du zu flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Jobsharing – gerade im Bauwesen?

Ich halte das für einen großartigen Ansatz. Jobsharing ermöglicht es, Teilzeitkräfte in verantwortungsvollen Positionen einzusetzen. Das steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, reduziert Stress und fördert die Zusammenarbeit. Bei uns im Einkauf arbeiten einige Kolleg:innen in Teilzeit und das klappt reibungslos. Familiengründung und Karriere schließen sich heute nicht mehr aus – egal in welchem Beruf. Auch in der Bauleitung etablieren sich solche Modelle zunehmend. Der Frauenanteil steigt – und das ist für mich eine tolle Entwicklung.

Du ermöglichst Kolleg:innen Einblicke in deinen Arbeitsbereich durch Hospitationen. Warum ist dir das wichtig?

Hospitationen fördern durch das Beobachten oder auch Mithelfen in einem unbekannten Arbeitsbereich den interdisziplinären Austausch, bringen neue Ideen und erweitern den Horizont – in beide Richtungen. Die Standards im Konzern sind klar, aber durch solche Formate werden wir kreativ und lernen voneinander. Offenheit für Neues ist für mich ein Schlüssel zur Weiterentwicklung – persönlich und im Team.

Was würdest du Kolleg:innen raten, die über einen internen Wechsel nachdenken?

Ich kann allen Kolleginnen und Kollegen, die über einen internen Wechsel nachdenken, nur raten: Habt keine Scheu! Veränderung braucht Mut – aber sie lohnt sich. Gemeinsam lässt sich vieles bewegen und neue Perspektiven bringen frischen Wind in den Arbeitsalltag. 

  • Wer offen bleibt und über den Tellerrand schaut, entdeckt oft spannende Möglichkeiten, die vorher gar nicht sichtbar waren. Traut euch!

    Maren Schröder
    Einkäuferin im ZÜBLIN Spezialtiefbau