Von der Uni zur Karriere: Lola-Mae berichtet von ihrem Einstieg.

Lola, wie bist du auf ZÜBLIN für deinen Berufseinstieg nach dem Studium aufmerksam geworden und was waren deine Erwartungen vor deinem Einstieg?
Im Rahmen meiner Masterarbeit im Bereich LEAN Construction Management habe ich ein Experteninterview mit dem ZÜBLIN-Teamleiter der Abteilung Baulogistik/LEAN in Düsseldorf geführt. Bei der Recherche dazu stieß ich auf das Einstiegsprogramm für Nachwuchskräfte. Ich habe mir davon erhofft, die erlernte Theorie aus dem Studium in der Praxis anzuwenden und die Zusammenhänge der verschiedenen Bereiche im Hinblick auf LEAN noch besser zu verstehen.
Wie lange dauert das Programm und welche Einsatzstationen hattest du dabei?
Das Programm erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von 15 Monaten und beinhaltet mehrere spannende Stationen in unterschiedlichen Bereichen. Zu Beginn des Programms habe ich einen groben Einarbeitungsplan bekommen, der die Einsatzstationen sowie die Seminarangebote umfasst. In enger Abstimmung mit meinem Teamleiter konnte ich die Dauer der einzelnen Stationen flexibel anpassen, um an Projekten und Herausforderungen zu arbeiten und diese erfolgreich bis zum Ziel voranzubringen. Gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit, meine Interessen und Stärken weiter auszubauen und gezielt zu fördern.
Meine erste Station war der Technische Dienst, wo ich unter anderem Erfahrungen in den Bereichen BIM, Arbeitsvorbereitung, TGA, Planungskoordination, Nachhaltigkeit, Marketing, Baulogistik und LEAN sammeln konnte. Während dieser Zeit war ich häufig auf Baustellen in Nordrhein-Westfalen unterwegs, was mir wertvolle Einblicke in die Praxis verschafft hat.
Nach dieser Phase wechselte ich in die Beschaffung. Dort hatte ich die Gelegenheit, an Verhandlungen teilzunehmen, was mich optimal auf meine nächste Station vorbereitet hat: die Bauleitung. Auf der Baustelle konnte ich nicht nur meine technischen Fähigkeiten weiterentwickeln, sondern auch Einblicke in kaufmännische Prozesse gewinnen. Im Anschluss daran ging es für mich in die Kalkulation, wo ich weitere Kenntnisse im Bereich der Kostenplanung erwerben konnte. Ein wichtiger Bestandteil des Programms war das umfangreiche Seminar- und Schulungsangebot, das mir neben fachlichen Kenntnissen auch wertvolle Einblicke in die Unternehmenszentrale in Stuttgart verschaffte und meine persönliche Weiterentwicklung sowie meine Soft Skills förderte.
Wie nah ist das Einstiegsprogramm an der Praxis?
Das gesamte Programm ist durch die verschiedenen Einsatzstationen und Baustellenbegehungen sehr praxisnah. Es bietet eine abwechslungsreiche Kombination aus Büroarbeiten und Baustellenbesuchen, bei denen ich intensiv in die Projekte eingebunden wurde. Ich konnte das Team kontinuierlich unterstützen und habe mich in jeder Station als vollwertiges Teammitglied gefühlt. Jede Aufgabe, die ich übernommen habe, war direkt auf die Praxis ausgerichtet und hat mir wertvolle Erfahrungen für meine berufliche Weiterentwicklung gebracht.
Was war dein bisheriges Highlight?
Mein Highlight war der Einsatz in der Bauleitung, da ich dort direkt am Ort der Wertschöpfung tätig war und die Herausforderungen sowie Risiken hautnah miterleben konnte. In dieser Position musste ich verantwortungsbewusst handeln und habe die Bedeutung von Terminen und Absprachen klar erkannt. Besonders bemerkenswert war, wie entscheidend die Kommunikation auf der Baustelle ist und, dass Abstimmungen – wie zum Beispiel LEAN-Besprechungen – ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil für einen reibungslosen Ablauf sind.
Welche Stationen haben dich am meisten geprägt?
Die Station Baulogistik/LEAN hat mich besonders geprägt, weil ich bereits während meines Studiums mit einigen der behandelten Themen vertraut war. Es war äußerst spannend, dieses theoretische Wissen nun in der Praxis anzuwenden und zu sehen, wie es sich in echten Projekten umsetzt. Gerade in der Baulogistik habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den Materialfluss und die Logistikprozesse auf einer Baustelle effizient zu koordinieren, um Verzögerungen und unnötige Kosten zu vermeiden.
Bei meinem Einsatz im Bereich LEAN konnte ich erleben, wie durch kontinuierliche Verbesserung und Prozessoptimierung Arbeitsabläufe deutlich effizienter gestaltet werden können. Besonders faszinierend war, wie kleine Veränderungen in der Arbeitsweise große Auswirkungen auf die Gesamteffizienz eines Projekts haben können.
Ich fand es besonders beeindruckend, wie die LEAN-Methode 5S sich direkt auf die Sauberkeit und Ordnung auf der Baustelle auswirkt. Es wurde deutlich, wie eine strukturierte und systematische Organisation nicht nur den Arbeitsablauf optimiert, sondern auch die Sicherheit erhöht, indem potenzielle Gefahrenquellen durch Unordnung reduziert werden. Besonders hervorzuheben ist, wie 5S gleichzeitig zur Nachhaltigkeit beiträgt, indem Ressourcen effizienter genutzt und Abfälle vermieden werden. Diese Erkenntnis, wie Sauberkeit und Ordnung auf der Baustelle eng mit Sicherheit und Ressourcenschonung verknüpft sind, fand ich besonders spannend und aufschlussreich.
Würdest du diesen Einstieg nochmals wählen? Und wenn ja, warum?
Ja, ich würde auf jeden Fall wieder so einsteigen. Ich hatte die Möglichkeit, verschiedene Unternehmensbereiche kennenzulernen, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und ein breites Netzwerk aufzubauen. Zudem hilft es, die eigenen Stärken und Interessen zu identifizieren, was eine gezielte Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens ermöglicht. Besonders die abwechslungsreichen Aufgaben und die Möglichkeit, eigenverantwortlich an Projekten zu arbeiten, machen das Programm sehr lohnenswert.
Was bedeutet ‚Work On Progress‘ für dich?
„Work On Progress“ beschreibt den aktuellen Stand laufender Arbeiten oder Prozesse, die noch nicht abgeschlossen sind. Im Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) bedeutet das: Jeder Schritt im Arbeitsprozess wird regelmäßig hinterfragt und optimiert. Ziel ist es, Verschwendung zu reduzieren, Abläufe effizienter zu gestalten und die Qualität kontinuierlich zu verbessern.
Indem „Work On Progress“ gezielt gesteuert wird – z. B. durch LEAN-Prinzipien wie die Taktplanung oder 5S – kann die Produktivität gesteigert und unnötige Bestände oder Wartezeiten vermieden werden. KVP sorgt dabei dafür, dass nicht nur einmalige Verbesserungen vorgenommen, sondern Prozesse dauerhaft optimiert werden.