Alle Fäden in der Hand: Tolga ist Projekt-Bauoberleiter im Bereich Baulogistik.

Tolga, du bist mittlerweile als Projekt-Bauoberleiter in der Direktion Baulogistik tätig. Wie hat deine Reise bei ZÜBLIN begonnen?
Meine Reise begann 2009 mit einem Ferienjob im Schlüsselfertigbau in Frankfurt. Danach konnte ich als Werkstudent die Bauleitung auf der Baustelle der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützen und erste Erfahrungen in diesem Aufgabenbereich sammeln. Kurze Story dazu am Rande: Ich habe meine Bewerbungsmappe damals einfach dem Projektleiter über den Bauzaun gereicht, da ich keinen direkten Zutritt zur Baustelle hatte. 2012 startete ich dann als Bauleiter im Roh- und Ingenieurbau auf der EZB-Baustelle und verantwortete später die Baulogistik im Projekt „Henninger Turm“ in Frankfurt-Sachsenhausen. Fünf Jahre später wechselte ich schließlich als Projektleiter in die Baulogistik. Seit 2018 bin ich für das Projekt „Terminal 3“ am Flughafen Frankfurt zuständig, seit 2021 in der Funktion als Projekt-Bauoberleiter im Bereich Baulogistik.
Was fasziniert dich an der Baubranche und was umfasst die Baulogistik?
An der Baubranche fasziniert mich, jeden Tag sehen zu können, was man auf die Beine gestellt hat. Die Baulogistik spielt dabei eine essenzielle Rolle, denn wir sind – im Idealfall – die Ersten, die auf die Baustelle kommen und die Letzten, die gehen. Wir legen mit unseren Leistungen die Grundlagen für die erfolgreiche Umsetzung eines jeden Bauprojekts.
Durch unsere umfassenden Leistungen stellen wir in der Baulogistik sicher, dass alles reibungslos funktioniert – von der Baustelleneinrichtung, BIM 5D® und LEAN Construction Management, Entsorgungslogistik, Logistikplanung über den Sicherheit- und Umweltschutz bis hin zur Versorgung und Infrastruktur. Dabei gibt es kein „Patentrezept“ für die Baulogistik, denn jedes Projekt ist ein Unikat. Da das Thema Baulogistik immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Baulogistik seit Anfang 2025 eine eigene Direktion bei ZÜBLIN.
Aktuell bist du für das Projekt „Terminal 3“ verantwortlich. Was wird hier gebaut und was sind die größten Herausforderungen im Projekt?
Mit dem „Terminal 3“ entsteht eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Im Auftrag der Fraport AG übernehmen wir von der ZÜBLIN Baulogistik die gesamte Baustelleninfrastruktur. Unsere Aufgaben sind dabei sehr vielfältig und umfassen neben der Baustelleneinrichtung – zum Beispiel Baucontainer, -stromverteiler, -zäune und -straßen – auch die Digitalisierung von Prozessen, die Simulation der Personal- und Materialströme sowie die Müllentsorgung, Wasserversorgung und Zutrittskontrolle.
Eine der größten Herausforderungen bei diesem Projekt bestand insbesondere im Bereich des Gerüstbaus. Wir haben statisch komplexe Absetzbühnen in Höhen von bis zu 20 Metern errichtet und insgesamt 50 Kilometer Bauzäune aufgestellt. Diese Masse an Dienstleistungen führte zu einem hohen administrativen Aufwand, da wir stets alles im Blick haben mussten.
Wie sieht dein Arbeitsalltag als Projekt-Bauoberleiter aus und was sind deine Aufgaben?
Mein Tag beginnt gegen 8 Uhr auf der Baustelle. Zuerst gehe ich in den Leitstand, um mich über aktuelle Ereignisse auf der Baustelle zu informieren. Danach folgt ein fixer Termin mit meinem Baustellenteam, um gemeinsam über die anstehenden Aufgaben und offenen Themen zu sprechen.
Als Projekt-Bauoberleiter stelle ich sicher, dass unsere Interessen – und die der Bauherrenseite – bestmöglich vertreten werden und das Projekt wirtschaftlich und pünktlich abgewickelt wird. Ein Großteil meines Tages besteht daher aus Kommunikation (E-Mails und Telefonate), um die täglich wechselnden Aufgaben und Bedürfnisse zu priorisieren. Außerdem überwache ich die Aufgabenerledigung. Ein besonders wichtiger Punkt ist die Abrechnung, denn bei unserem Projekt gibt es viele kleinteilige, abrechnungsrelevante Leistungen, die gut dokumentiert sein müssen.
Zudem bin ich dafür verantwortlich, das Baustellenteam zu führen und zu motivieren. Das heißt: neue Kolleg:innen onboarden, Aufgaben delegieren und auch einen Wissenstransfer schaffen sowie eine Fehlerkultur in beide Richtungen etablieren.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Ich schätze den ehrlichen Kontakt und Austausch mit meinen Vorgesetzten. Jede:r hat seine bzw. ihre Freiheiten für den eigenen Verantwortungsbereich, um im eigenen Ermessen handeln zu können. Natürlich schätze ich auch mein Baustellenteam – alle sind jung, motiviert und haben Bock. Mein Job ist super abwechslungsreich und vielfältig. Ich arbeite mit den unterschiedlichsten Berufsgruppen zusammen und bekomme dabei Einblicke in die verschiedenen Gewerke. Das ermöglicht mir einen Blick auf das große Ganze. In meinem Job gibt es keine hundertprozentige Planbarkeit. Für manche mag das eine Herausforderung sein, aber ich nehme das gelassen und reagiere mit Spontanität auf sich ändernde Komponenten.
Rückblickend: Wie bewertest du deinen Karriereweg und die Entscheidung für die Baulogistik?
Nach rund 16 Jahren bei ZÜBLIN kann ich sagen: Alles richtig gemacht! Der Start war herausfordernd, aber ich hatte großartige Mentor:innen an meiner Seite und durfte früh Verantwortung übernehmen. Mein Motto lautete und lautet auch heute noch: Nicht reden, sondern machen! Einmal bin ich sogar spontan nach Stuttgart gefahren, um fehlende Einbauteile zu holen, damit die Baustelle nicht ins Stocken gerät.
Die Baulogistik war anfangs eine ungewisse Reise, aber seit Anfang des Jahres sind wir sogar eine eigene Direktion – das zeigt, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Ich bin stolz, von Anfang an dabei gewesen zu sein und die Baulogistik aktiv mitgestaltet zu haben.
Was würdest du Karriereeinsteiger:innen mit auf den Weg geben?
Seid mutig und vertraut eurem Verstand! Macht das, was ihr für richtig haltet – natürlich immer im Rahmen der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Nutzt die zahlreichen Ressourcen, die unser Konzern bietet. Wir haben alles, was man braucht, um sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.
Zum Schluss: Hast du ein Lebensmotto?
Jeden Morgen frage ich mich: Welche Probleme kann ich heute lösen? Manchmal fühle ich mich wie der Indiana Jones der Baustelle. (lacht)
Danke, Tolga, für das interessante Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Projekten!
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