Trainee around the world: Tanjas Einsatz in Toronto.
Wie hat dein Weg dich zu ZÜBLIN geführt?
Ich habe im Bachelor Bauingenieurwesen in Aachen studiert. Nach Abschluss meines Studiums habe ich ein Praktikum bei ZÜBLIN im Bereich Hochbau in Bonn gemacht. Weil mir das Praktikum so gut gefallen hat, habe ich neben meinem Masterstudium als Werkstudentin im selben Bereich gearbeitet. Bereits während meiner Zeit als Praktikantin bin ich auf das Traineeprogramm aufmerksam geworden und fand das auf Anhieb sehr interessant. Daher habe ich nicht lange überlegt und mich kurzerhand für das Traineeprogramm beworben.
Was begeistert dich an ZÜBLIN und was bedeutet für dich ‚Work on Progress‘?
An ZÜBLIN faszinieren mich vor allem die vielfältigen Projekte, die wir verwirklichen – von kleinen lokalen Projekten bis hin zu internationalen Großprojekten. Dabei gibt es zu fast allen Themen Expert:innen, auf die man zugehen kann – von der Tragwerksplanung über Fassadentechnik bis hin zum Thema “Bauen im Bestand”. ‚Work on progress‘ bedeutet für mich, dass wir mit der Zeit gehen und wichtige Faktoren, wie z. B. die Nachhaltigkeit, in unserer Strategie berücksichtigen.
Wie lief dein Traineeprogramm ab?
Mein Traineeprogramm ging insgesamt 15 Monate, dabei habe ich elf unterschiedliche Stationen durchlaufen. Zu Beginn war ich auf einem Baustelleneinsatz in Köln, danach war ich einige Zeit in der Kalkulation und habe an einem größeren Projekt in Bonn mitgearbeitet. Im Anschluss ging es für mich in den Bereich CML (Contract Management & Legal). Das fand ich sehr interessant, weil ich in der Praxis mitbekommen habe, welche Herausforderungen auf der rechtlichen und baubetrieblichen Seite auf Baustellen entstehen können und wie man damit umgeht. Anschließend folgten verschiedene Stationen in Köln und Stuttgart. Dabei konnte ich verschiedene Bereiche innerhalb des Konzerns – von der Arbeitsvorbereitung über BIM bis zur Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) – näher kennenlernen. Spannend für mich war auch der einwöchige Einsatz auf einem Bauhof.
Fester Bestandteil des Traineeprogramms ist auch ein Auslandseinsatz. Wo warst du im Einsatz und welche Aufgaben hast du übernommen?
Anfang des Jahres ging es für mich für drei Monate nach Kanada. Genauer gesagt: nach Toronto zum Tunnelbauprojekt „Scarborough U-Bahn“. Dort wird aktuell ein 7,8 Kilometer langer Tunnel gebaut, um die U-Bahn-Linie 2 zu erweitern und den Stadtteil Scarborough an das öffentliche Schienennetz anzuschließen. Ich fand es faszinierend, bei einem Tunnelbauprojekt in dieser Größenordnung mit dabei zu sein. Man ist schon hundertmal durch einen Tunnel gefahren, aber macht sich normalerweise keine Gedanken, wie so ein Tunnel gebaut wird. Das sind ganz andere Dimensionen! Alleine die Tunnelbohrmaschine hatte einen Durchmesser von knapp 12 Metern, das war schon beeindruckend.
Meine Aufgabe auf der Baustelle bestand im Wesentlichen darin, den Tunnelbohrmaschinen-Manager (TBM-Manager) bei der Dokumentation der Arbeiten zu unterstützen. Konkret heißt das, wir haben bei der Dokumentation der täglichen Arbeiten geholfen und Berichte über Arbeitsabläufe geschrieben wie beispielsweise über den Ringbau oder unter Druck stattfindenden Arbeiten vorne am Schneidrad, die für den weiteren Bauablauf wichtig waren.
Was war bei deinem Auslandseinsatz die größte Challenge für dich?
Anfangs war die Sprache schon eine Herausforderung, vor der ich Respekt hatte. Wobei ich zu meiner Überraschung feststellen musste, dass auf der Baustelle mehr Deutsch gesprochen wurde, als ich das zuvor erwartet hatte. Das lag auch daran, dass sehr viele Deutsche und Österreicher:innen dort im Einsatz waren. Trotzdem erfolgte die meiste Kommunikation auf Englisch. Was mich begeistert hat, war die Internationalität der Menschen auf der Baustelle: Von Kanada, Deutschland und Österreich über Moldawien und Costa Rica bis nach Russland kamen dort sehr viele unterschiedliche Nationalitäten zusammen. Deswegen gab es auch nicht das „eine“ Englisch, sondern ganz viele unterschiedliche Varianten und Akzente.
Wie hat dir Toronto gefallen und was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Toronto als Stadt hat mir sehr gut gefallen! Als ich dort angekommen bin, war ich komplett geflasht von den ganzen Hochhäusern. Das kannte ich aus Deutschland nicht in der Dimension. Was man jedoch nicht unterschätzen sollte, sind die Distanzen. Dadurch, dass die Stadt so weitläufig und das Bahnnetz noch nicht so gut ausgebaut ist, ist man gut und gerne einige Zeit mit dem Auto unterwegs, um von A nach B zu kommen. Der Verkehr ist auch eine andere Hausnummer, man sollte also immer genügend Zeit einplanen.
Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Mein absoluter Lieblingsort für eine kleine Auszeit waren die Toronto Islands. Das ist eine kleine Inselgruppe im Lake Ontario, die als Park angelegt ist. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Toronto! Da ich im Winter dort war, war es auch angenehm ruhig, im Sommer ist dort bestimmt mehr Trubel. Schön fand ich auch, dass gleichzeitig mit mir noch andere Trainees aus dem Konzern in Toronto im Einsatz waren. So konnten wir in unserer freien Zeit viel zusammen unternehmen. Wir waren zum Beispiel gemeinsam im Algonquin Provincial Park wandern und haben die Niagara Fälle besucht.
Wie hilfreich war das Traineeprogramm für deine weitere berufliche Zukunft?
Durch mein Praktikum sowie meine Werkstudententätigkeit konnte ich erste Einblicke in die ZÜBLIN-Welt sammeln, aber erst durch das Traineeprogramm konnte ich den gesamten Konzern und die einzelnen Bereiche viel besser kennen und verstehen lernen. Auch wenn die einzelnen Stationen nicht sehr lange waren, hatte ich während meines Traineeprogramms die Möglichkeit, mein Wissen zu erweitern und zu verstehen, was die einzelnen Bereiche machen und wie sie miteinander agieren.
Ich hoffe, dass ich durch das Wissen, das ich während meiner Traineezeit gesammelt habe, auf der Baustelle ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen der einzelnen Bereiche habe und ich so besser zur Lösungsfindung beitragen kann. Ein weiterer großer Pluspunkt: Ich habe mich überall sehr willkommen gefühlt und die Leute waren alle sehr nett. Dadurch konnte ich mir ein großes Netzwerk im Konzern aufbauen, auf das ich jederzeit zurückgreifen kann.
Wie ging es nach Abschluss deines Traineeprogramms für dich weiter und was sind deine Pläne für die Zukunft?
Mein Auslandseinsatz in Toronto war auch gleichzeitig der Abschluss meines Traineeprogramms. Im Anschluss bin ich noch zwei Wochen durch Kanada und die USA gereist und konnte nach meiner Rückkehr direkt in meinen Job als Bauleiterin starten. Aktuell unterstütze ich einen Bauleiter-Kollegen beim Projekt „Campus Deutz“. Für die Zukunft freue ich mich schon auf das erste Projekt, das ich richtig als Bauleiterin mit betreuen kann.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Tanja. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg!