Trainee around the world: Jan-Philips Einsatz in Abu Dhabi.
Wie bist du auf ZÜBLIN aufmerksam geworden?
ZÜBLIN durfte ich noch in meinem letzten Masterstudienjahr an der TU München kennenlernen: In dieser Zeit habe ich das von ZÜBLIN geförderte Deutschlandstipendium erhalten. Darüber ergab sich auch die Möglichkeit einen näheren Kontakt mit dem Bereich in Bayern zu knüpfen und letztlich wurde ich an den Bereich Industrie- und Ingenieurbau weitervermittelt.
Wie gestaltet sich dein Einsatz bisher?
Mitte Oktober 2021 konnte ich bereits - vor Beginn meines Traineeprogramms - als Juniorbauleiter auf der Baustelle des SAP Gardens in München mitwirken. Mein Traineeprogramm startete dann offiziell im Dezember 2021 - auf der gleichen Baustelle. Ich habe das Baustellenteam bei den Bewehrungsabnahmen unterstützt und die tatsächliche Einbauleistung des Eisenflechters über einen Monat ermittelt. Nach dem Jahreswechsel folgten weitere Stationen zwischen zwei und sechs Wochen in unterschiedlichen Bereichen: Baubetrieb und Arbeitsvorbereitung, LEAN, Kalkulation, ein Einsatz in der Zentralen Technik, im technischen Controlling und schließlich ein Baustelleneinsatz in Abu Dhabi. In allen Bereichen knüpfte ich Kontakte zu Kolleg:innen und baute Stück für Stück mein eigenes konzerninternes Netzwerk auf. Ich konnte zu jedem Zeitpunkt Fragen stellen und bekam Unterstützung. Um mir das theoretische Know How in den einzelnen Fachbereichen anzueignen, habe ich parallel zu den Einsätzen passende Webinare absolviert. Dort wurden die Grundlagen vermittelt, die mir dabei geholfen haben, in der Praxis noch besser mitarbeiten zu können. Am besten haben mir die Einsätze auf den Baustellen gefallen. Hier konnte ich viel praktische Erfahrung sammeln. Außerdem gefiel mir mir der Wechsel zwischen Büro und Baustelle sehr.
Ein grundlegender Unterschied ist die Anzahl von Fachkräften auf der Baustelle. Das hatte ich zwar im Vorfeld erwartet, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass in der Spitze fast 1.000 Arbeiter:innen auf der Baustelle waren. Es ist mir auch aufgefallen, dass eine viel strengere Hierarchie auf der Baustelle gelebt wird. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass Eigeninitiative eher selten vorkam. Dazu kam oftmals eine Sprachbarriere, da nicht alle Arbeiter:innen Englisch sprechen konnten. In meiner Rolle auf der Baustelle habe ich jedoch meistens mit den Polier:innen und/oder Vorarbeiter:innen gesprochen, die wiederum die Anweisungen übersetzt haben. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass man die getroffenen Vereinbarungen häufiger als auf den deutschen Baustellen kontrollieren musste, damit Dinge zum vereinbarten Termin fertig wurden - trotz gemeinsam aufgestelltem Terminplan.
Gab es ein „Aha-Erlebnis“ während deiner Zeit in Abu Dhabi?
Ich würde es eher ein „Oha-Erlebnis“ nennen und das war eindeutig das Klima dort. Zum Zeitpunkt meiner Ankunft Mitte Mai habe ich es bereits als sehr warm empfunden und da hatte es „nur“ ca. 42 °C. Bis zum Ende meines Aufenthaltes Ende August sind die Temperaturen auf bis zu 48 °C angestiegen und haben den Mai vergleichsweise mild wirken lassen. Allein die Temperatur konnte man in Abu Dhabi jedoch aushalten. Ein größeres Thema war eher die zunehmende Luftfeuchtigkeit. Wechselkleidung, viel Wasser trinken (bis zu fünf Liter am Tag!) und ein paar zusätzliche Mineralstoffe waren dann unerlässlich. Außerdem gibt es von Mitte Juni bis Mitte September ein gesetzliches Verbot zum Arbeiten in der Mittagsonne (12:30 - 15:00 Uhr). Während dieser Zeit wurden die Arbeiten ins klimatisierte Baustellenbüro verlagert, was sehr angenehm war.
Was ist dein Zwischenfazit?
Das technische Traineeprogramm ist in meinen Augen der optimale Start auf dem Weg zur Bauleitung. Durch die verschiedenen Stationen erhält man unterschiedliche und zugleich wertvolle Perspektiven auf die Baustellenabwicklung. Der Aufbau eines konzernweiten Netzwerks und der dreimonatige Baustelleneinsatz im Ausland sind definitiv weitere Pluspunkte. Mein Traineeprogramm wurde auf meine Zielposition (Bauleitung) ausgerichtet und beinhaltet hierzu passende Einsätze. Bisher wurde ich nicht enttäuscht! Ich lerne jede Woche viele neue Dinge und es macht Spaß, sich in die verschiedenen Bereiche einzuarbeiten. Und auch wenn die Zeit schnell vergeht, kann ich es in jedem Fall empfehlen!