Ein Oberbauleiter am Puls der Zeit.

26.01.2023
Was ist das Besondere am aktuellen Bauprojekt des Landratsamt Esslingen und was das Reizvolle am Job des Oberbauleiters? Und wieso lohnt sich eine Karriere bei ZÜBLIN? Hier kommen Christian Bittners Antworten.
Bild von einem Oberbauleiter im Baustellenbüro

Zirkuläres Bauen – ressourcenschonend und nachhaltig.

Der Neubau des Landratsamts Esslingen in Baden-Württemberg setzt Maßstäbe für kreislaufgerechtes und nachhaltiges Bauen. ZÜBLIN plant und errichtet im Auftrag der Kreisbehörde schlüsselfertig ein modernes Verwaltungsgebäude am Ufer des Neckars, das das benachbarte elfstöckige Hochhaus des Landratsamts ergänzen wird. Das Bauprojekt folgt einem eigens erstellten Konzept zum kreislaufgerechten Bauen. Beim Rückbau des bestehenden Gebäudes werden die Baustoffe getrennt und für die Wiederverwendung aufbereitet (Stichwort „Urban Mining”). Das Ergebnis: Mehr als 90 % der aus dem Altbau gewonnenen Materialien werden wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Beim Neubau wiederum kommen gezielt Recycling-Baustoffe zum Einsatz, wie zum Beispiel ein ressourcenschonender Recycling-Beton.

Was macht für dich das aktuelle Bauprojekt zu einem Besonderen?
Als Oberbauleiter habe ich bereits einige Projekte mitverantwortet und mir im Laufe meiner beruflichen Laufbahn einen hohen Erfahrungsschatz angeeignet. Doch kein Projekt gleicht dem anderen und somit gibt es auch bei diesem neue Erfahrungen zu sammeln: Der Abbruch des Altgebäudes nach einem eigenen Konzept und die Verbausituation als solche, da sich das Gebäude auf einer Insel befindet. Der Nachhaltigkeitsaspekt ist im Kern nichts Neues für mich, jedoch spielen speziell in diesem Fall das Bauen mit Recycling-Beton sowie der Einsatz von Cradle-to-Cradle-Produkten eine große Rolle.
 
Innovativ und zugleich effektiv gestaltet sich auch der Planungsablauf im Projekt. Wir arbeiten gemeinsam mit allen maßgebenden Planer:innern in derselben Planungsumgebung (Construction Cloud/BIM360 von Autodesk). Dadurch ist jede:r immer up to date und kann den Arbeitsstand des Teams einsehen. Ein weiterer Vorteil, der sich daraus ergibt, ist, dass wir in der digitalen Planungsumgebung zum Beispiel automatisierte Kollisionsprüfungen durchführen können.
 
Besonders freue ich mich jedoch, dass an diesem Projekt ein hohes Maß der Wertschöpfungskette im eigenen Konzern erbracht wird. Neben der planerischen Betreuung durch unsere Spezialist:innen wird das Projekt als Arbeitsgemeinschaft umgesetzt, bei der verschiedenste Bereiche im Konzern entsprechend ihrem Fachgebiet mitwirken.

Wie sieht dein Karriereweg bis heute aus?
Auch wenn es in meinem familiären Umfeld keinerlei Bezug zum Bauwesen gibt, war ich in meinem Jahrgang einer der ersten, der wusste, was er mal werden möchte: Bauingenieur.
 
Nach Abschluss meines Bauingenieurstudiums in Darmstadt galt die erste und einzige Bewerbung im Jahr 2000 seinerzeit Züblin Systembau in Stuttgart. Dort war ich zunächst für rund 2,5 Jahre im Technischen Büro „Konstruktion“ mit der Tragwerksplanung befasst und konnte bereits an einigen interessanten Bauvorhaben wie zum Beispiel der Rheinischen Versorgungskassen (RZVK) in Köln maßgeblich mitwirken. Der Weg führte dann klassisch weiter über die Bauleitung von verschiedenen Autohäusern, Industriebauten und einer Tankstelle direkt in die Projektleitung von sich immer weiter vergrößernden Projekten quer durch Deutschland. Als Highlights zu nennen sind hier sicherlich der Kontrollturm der deutschen Flugsicherung unseres Hauptstadtflughafens, der Neubau des Gazi-Stadions in Stuttgart, die Errichtung eines Schulkomplexes in Holzbauweise in München sowie der Erweiterungsneubau Z3 am ZÜBLIN-Campus in Stuttgart.
 
Heute bin ich stolz darauf, als Oberbauleiter ein Großprojekt wie den Neubau des Landratsamts Esslingen verantworten zu dürfen.
 
Was reizt dich am Job des Oberbauleiters?
Das Aufgabenspektrum ist sehr weit gefasst: Neben den rein planerischen und technischen Aspekten kommt außerdem jede Menge aus anderen Bereichen dazu. Manchmal ist man Ingenieur, Kaufmann, Jurist und Psychologe in einer Person, was den Job für mich sehr vielfältig und spannend macht.
 
Natürlich hat man in dem Beruf auch viel mit Menschen zu tun – und zwar auf allen Hierarchieebenen. Es kann passieren, dass man vormittags mit Stiefeln im Graben steht und nachmittags im Anzug mit der Auftraggeberschaft oder dem Vorstand spricht. Die Abwechslung ist für mich das Salz in der Suppe.
 
Besonders an dem Beruf – im Vergleich zu vielen anderen Berufen – ist, dass man das Ergebnis der oft mehrjährigen Projektarbeit mit eigenen Augen anschauen und auch anfassen kann. Es entsteht ein Bauwerk, das auch noch der Nachwelt erhalten bleibt.
 
Was schätzt du am Konzern als Arbeitgeberin?
Zunächst bietet der Konzern allein durch seine Größe und räumliche Verteilung alle Möglichkeiten, sowohl regional als auch fachlich für sich das Passende zu finden. Auch bietet sich die Möglichkeit, seinen Tätigkeitsschwerpunkt anzupassen – sei es aus Interessensgründen oder dass sich gewisse Lebensumstände verändert haben.
 
Besonders schätze ich, dass ich in hohem Maß eigenverantwortlich arbeiten kann. Insofern betrachte ich ‚meine Baustellen‘ als Firma in der Firma. Natürlich bieten sich im Unternehmen auch vielfältige Möglichkeiten der Fort- und Weiterentwicklung.
 
Der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Bauunternehmen ist für mich: dass wir nahezu alle Spezialthemen rings um das Bauen mit eigenen Konzernkompetenzen abdecken können. Prinzipiell gibt sich der Konzern nicht mit dem Status Quo zufrieden, sondern ist immer bestrebt, sich innovativ weiterzuentwickeln. Dies sichert zum einen unsere Wettbewerbsfähigkeit und sorgt dafür, dass wir herausfordernde Aufgaben auch in Zukunft gut bewältigen können. In Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit verfügt die Bauindustrie schließlich über enorme Hebel, um die Zukunft für unsere Nachfahren verantwortungsvoll zu gestalten. Und diesen Hebel packen wir bei ZÜBLIN und STRABAG unter dem Claim „Work On Progress“ an.

  • Ich bin kein Freund von 'Wir machen es so, weil es schon immer so gemacht wurde'. Für mich bedeutet am Fortschritt zu arbeiten, innovativ zu denken und zu handeln, am Ball zu bleiben und im besten Fall sogar einen Schritt voraus zu sein.

    Christian Bittner
    Oberbauleiter bei ZÜBLIN

Was ist dir wichtig bei deiner Arbeit und wie versteht sich das mit „Work On Progress“?
Wichtig ist mir, dass die Bauaufgabe als Teamaufgabe begriffen wird. Die Realisierung derart komplexer Bauvorhaben ist nur durch das Mitwirken und den Einsatz engagierter Kolleg:innen möglich, die sich aktiv einbringen. Für mich spielt es dabei keine Rolle, welchem Konzernbereich der:die Kolleg:in zugeordnet ist. Er oder sie ist Mitglied der Baustellenmannschaft und das zählt.
 
Weiterhin lege ich persönlich großen Wert darauf, offen für Neues und für Veränderungen zu sein, denn was gestern noch neu war, ist in vielen Punkten wie beispielsweise BIM, LEAN oder die digitale Taktsteuerungstafel bereits heute bewährte Praxis und aus der Abwicklung nicht mehr wegzudenken. Ich bin kein Freund von „Wir machen es so, weil es schon immer so gemacht wurde“. Für mich bedeutet am Fortschritt zu arbeiten, innovativ zu denken und zu handeln, am Ball zu bleiben und im besten Fall sogar einen Schritt voraus zu sein.
 
Auch im aktuellen Projekt werden wir getreu dem Motto „Work On Progress“ wieder schauen, welche neuen Möglichkeiten sich ergeben. Neben der Arbeit mit digitalen Tools inkl. Checklisten und 3D-Baustellendoku, war bereits unser Roboterhund zur Erkundung unseres Abrissgebäudes zu Besuch. Auch wurde der Abbruch und die Erdmassen mit der Drohne erfasst und dokumentiert. Wir werden sehen welche Einsatzfelder sich zum Thema Robotik noch finden lassen.

#fortschrittbeginntmitdir

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