Vom Auszubildenden zum Oberpolier (und mehr).

29.04.2024
Fest verankert – das ist Sebastian bei ZÜBLIN seit mehr als 20 Jahren. Gestartet mit einer Ausbildung zum Spezialtiefbaufacharbeiter, ist er inzwischen Oberpolier und u. a. auch stellvertretender Spartenleiter der Ankertechnik. Was es damit auf sich hat und wie sein Karriereweg bei ZÜBLIN aussah, verrät Sebastian im Blogbeitrag.
ZÜBLIN Mitarbeiter lächelt in die Kamera.

Starten wir direkt mit einer spannenden Frage. Was verbirgt sich denn hinter der Ankertechnik und was sind deine Aufgaben in diesem Bereich?

Den Anker im Spezialtiefbau kann man sich wie Schrauben in der Wand vorstellen. So wird sichergestellt, dass die Wand bei senkrechten Arbeiten nicht nach unten einstürzt, also eine Art Baugrubensicherung. Die Anker können aber auch Auftriebssicherung nach unten geben. So muss z. B. eine Bodenplatte gegen Wasser gesichert werden, sodass diese nicht nach oben treibt.

Als stellvertretender Spartenleiter der Ankertechnik bin ich nicht der „klassische“ Oberpolier, der eine einzige Baustelle verantwortet. Ich betreue mehrere Baustellen beim Einsatz ihrer Ankertechnik gleichzeitig – manche intensiver, manche weniger intensiv. Dabei geht es vor allem um viel Organisation im Hintergrund. Was mir daran besonders gefällt, ist, dass kein Tag wie der andere ist. Im Prinzip gibt es keinen Alltag. Jede Baustelle ist anders und jeder Tag bringt eine neue Herausforderung. Und es kommen auch immer neue Aufgabengebiete und Themen hinzu, wie beispielsweise das Thema Geothermie, bei dem ich ebenfalls unterstütze.

Zusätzlich bin ich stellvertretender Spartenleiter für die Aus- und Weiterbildung bei ZÜBLIN Spezialtiefbau. Dabei bin ich Ansprechperson rund um diese Themen für unsere Auszubildenden und Mitarbeitenden.

Wie hat deine ZÜBLIN-Reise begonnen?

Mein Vater war Bauleiter und hat mich schon als Kind auf einige seiner Baustellen mitgenommen. Natürlich inklusive der obligatorischen Runde Bagger fahren. Die Technik und das Miteinander auf der Baustelle haben mich total fasziniert – daher war für mich der Weg in Richtung Bau schon sehr früh klar. Direkt nach meinem Realschulabschluss habe ich 2002 eine Ausbildung bei ZÜBLIN Spezialtiefbau begonnen und als Spezialtiefbaufacharbeiter abgeschlossen.

Danach ging es für mich auf verschiedene Baustelleneinsätze, bei denen ich am Radlader, Bagger und Hebegerät ausgebildet wurde. Ich habe mich dann recht schnell auf die Ankertechnik spezialisiert. Im Jahr 2012 habe ich einen Lehrgang zum Vorarbeiter absolviert und wurde danach für ein sehr spannendes Projekt in die Schweiz entsandt. Da ging es darum, die Ankertechnik bei den Schweizer Kolleg:innen nach dem Vorbild der Ankertechnik in Deutschland aufzubauen und die Systeme zu vereinheitlichen.

Das Jahr in der Schweiz war sehr prägend für mich und hat mich auf meine spätere Tätigkeit als Polier vorbereitet, da es meine Aufgabe war, das Team davon zu überzeugen, gewisse Dinge anders zu machen als zuvor. Nach dem Lehrgang zum Werkpolier 2015 folgte dann die Ernennung zum Polier 2018. Auch danach war ich weiter auf internationalen Projekten für ZÜBLIN unterwegs und wurde im Juli 2022 zum Oberpolier ernannt. 

ZÜBLIN Mitarbeiter steht vor Bauzaun, der seinen beruflichen Werdegang abbildet

Zudem engagierst du dich als Betriebsrat. Wie kam es dazu und was sind deine Aufgaben in dieser Funktion? 

Ich vertrete sehr gerne die Interessen aller, also der Gemeinschaft. Da ich zusätzlich gerne in den Austausch mit verschiedenen Parteien gehe und Lösungen suche, ist die Arbeit im Betriebsrat perfekt für mich und macht mir sehr viel Spaß. Nun bin ich schon seit 2018 im Betriebsrat und inzwischen sogar stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.

Wie würdest du deine ZÜBLIN-Reise zusammenfassen?

Wenn ich die letzten bald 22 Jahre bei ZÜBLIN Spezialtiefbau Revue passieren lasse, muss ich ehrlich sagen: Zu Beginn meiner Ausbildungszeit hätte ich nicht gedacht, dass ich irgendwann einmal Oberpolier sein werde. Das habe ich zu einem großen Anteil meinem früheren Ausbilder zu verdanken. Er hat schnell erkannt, was in mir steckt und mich gefordert und gefördert. Und auch die anderen Oberpolier:innen bei ZÜBLIN Spezialtiefbau waren immer große Vorbilder für mich. Sie haben viel Verantwortung auf den Baustellen, sind Macher:innen und Entscheider:innen – das hat mich sehr beeindruckt und da habe ich mir ganz klar auch einiges abgeschaut.

Collage eines ZÜBLIN Mitarbeiters. Auf einem Bild steht er auf einer Baustelle und lächelt in die Kamera. Das zweite Bild zeigt ihn seitlich laufend.

Wie setzt du #workonprogress in deinem Bereich um?
Was mich persönlich motiviert ist, etwas für die Gemeinschaft zu bewirken. Aus dem Grund bin ich unter anderem im Betriebsrat. Und aus dem Grund setze ich mich auch stark für das Thema Digitalisierung ein. Meine Vision ist es, eine echte Arbeitserleichterung für alle Mitarbeiter:innen unserer Baustellen durch die Digitalisierung im Spezialtiefbau zu bewirken. Als Teil des Kernteams Digitalisierung bin ich das Bindeglied zur Baustelle. Gemeinsam arbeiten wir daran, eine perfekte Lösung für digitale Herstellprotokolle zu entwickeln. Das ist für mich #workonporgess.

Was würdest du Karriereeinsteiger:innen mit auf den Weg geben?
Wer einen Job als (Ober-)Polier:in anstrebt, sollte auf jeden Fall empathisch sein und offen für die unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Du bist das Bindeglied zwischen der Bauleitung und den ausführenden Kolleg:innen auf der Baustelle, musst vermitteln und gut kommunizieren können. Alle geben ihr Bestes und haben ein Ziel vor Augen, auch wenn das jede:r anders formuliert. Die Kunst ist es, diese unterschiedlichen „Sprachen“ und Einstellungen zusammenzubringen. Und: Wer Bock auf Reisen hat, ist in dem Job absolut richtig. Ich liebe das – ich durfte in Deutschland schon so ziemlich jeden Fleck sehen, war in Dänemark, Polen, Frankreich, Schweden, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Manchmal nur für ein paar Tage, manchmal sogar Jahre. Die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, sind unbezahlbar!